Bericht von der Berlinfahrt 2017

06.35 Uhr. Es ist noch dunkel in Krefeld. Nach und nach treffen 20 Oberstufenschüler des Gymnasiums am Stadtpark am Bahnhof ein. Zehn Minuten später treten wir unsere vierstündige Reise nach Berlin an. Nachdem wir unser Quartier in der Nähe des Hauptbahnhofes bezogen haben, machen wir uns auf den Weg zur Bernauer Straße, die einer der wenigen Orte in Berlin ist, an dem noch Originalabschnitte der Mauer vorhanden sind. Während einer Führung entlang der Mauer wird uns erklärt, welche Auswirkungen der Bau der Berliner Mauer und des Todesstreifen auf das Leben der Berliner hatte. Unter diesem Eindruck besuchen wir im Anschluss die East-Side-Gallery.

Der zweite Tag beginnt mit einer Stadtführung durch das politische Berlin, die uns überwiegend entlang des Mauerverlaufs vom Reichstag bis zum Checkpoint Charlie führt. Am Nachmittag nutzen wir die Möglichkeit, uns im Stasiunterlagenarchiv intensiv mit der Arbeitsweise und Bedeutung der Stasi sowie mit der historischen und politischen Aufarbeitung dieser Zeit zu beschäftigen.

Zum abendlichen Abschluss lassen wir uns vom Improvisationstheater Theater Sport Berlin unterhalten.

Der dritte Tag beginnt mit einer Führung durch die Schrecken des Stasiuntersuchungsgefängnisses in Hohenschönhausen. Besonders durch die Führung durch einen ehemaligen Häftling, die in den 1980er Jahren wegen des Vorwurfes, als Fluchthelfer tätig gewesen zu sein, inhaftiert war, ist diese Führung sehr eindrücklich.

Nach ein wenig freier Zeit besuchen wir das jüdische Museums, das uns insbesondere wegen seiner ausgefallenen Architektur beeindruckt.

Den folgenden Morgen verbringt wir im Reichstag. Hier haben wir durch die Einladung des MdB Ansgar Heveling die Möglichkeit, den Plenarsaal zu besichtigen und uns im Anschluss durch einen Mitarbeiter Hevelings über die Arbeit im Bundestag zu informieren. Anschließend genießen wir das Mittagessen in der Besucherkantine im Paul-Löbe-Haus, zu dem wir ebenfalls eingeladen sind.

Am Tag der vermeintlichen Rückreise besichtigen vor dem Aufbruch zum Bahnhof noch den Bahnhof Friedrichstraße, den sog. Tränenpalast.

Leider zwingt uns das Sturmtief Xavier, unseren Aufenthalt in Berlin zu verlängern. Glücklicherweise können wir aber noch Betten in einem Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofs ergattern und müssen so die Nacht nicht am Bahnhof verbringen.

Die Fahrt war eine sehr interessante Erfahrung, die viel Wissen über die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert vermittelte.

Sonja Blank und Nastja Hartwich