SoWi-Kurse der Q2 führen ein Planspiel zur EU durch und besuchen Brüssel

Erfahrungsberichte von Johanna Rips und Laura Spyra (beide Q2):

Planspiel zur europäischen Union
Die Schülerinnen und Schüler der Sozialwissenschaftskurse aus der Q2 durften sich am 13. und 14. Januar intensiv mit den Aufgaben und der Funktion der europäischen Union auseinander setzen. Die Konrad-Adenauer Stiftung ermöglichte Ihnen ein Planspiel zum Gesetzgebungsverfahren und einen Ausflug in die Hauptstadt Brüssel.
Bei dem Planspiel „Europa ein Zuhause geben” ging es grundsätzlich um die europäische Kulturpolitik und wurde von Isabel Hohmann und Leon Becher des Civic Instituts, welches die internationale Bildung fördert, geleitet.
Zu Beginn gab es eine Begrüßung durch die Tagungsleitung, Benyamin Ziani, der Konrad- Adenauer Stiftung.
Kurz darauf erhielten die Schüler eine Einführung in das Thema, wobei als erstes Grundinformationen über die Europäische Union spielerisch gegeben wurden.
Daraufhin bekam jeder Schüler und jede Schülerin eine zufällige Rolle zugeteilt, wobei man entweder ein Abgeordneter im europäischen Parlament, ein Minister im europäischen Rat oder ein Mitglied der europäischen Kommission werden konnte. Außerdem durften zwei Schüler sich freiwillig für die Presse entscheiden.
Nachdem jeder sich in die jeweiligen Rollen eingelesen hat, hatte die Kommission die Aufgabe, sich einen neuen Gesetzesvorschlag zu überlegen.
Nach einer Vorstellungsrunde der verschiedenen Politiker erhoben sich alle im Raum Anwesenden, als die europäische Hymne abgespielt wurde. Daraufhin stellte der Kommissionspräsident den neuen Gesetzesvorschlag vor, woraufhin die Abgeordneten und Minister in ihren Räumen, welche das Parlament und den Rat darstellten, darüber diskutieren sollten, was an dem neuen Gesetz beibehalten oder verändert werden soll.
Nach hitzigen Diskussionen gab es eine Pause, in der die Presse die Möglichkeit hatte Interviews mit den Mitgliedern des Parlaments bzw. des Rates zu führen, um die verschiedenen Meinungen zu dem neuen Gesetz festhalten zu können.
Sobald die Abgeordneten und Minister zur Ruhe gekommen sind und die Presse sich ein Bild zu der momentanen Situation geschafft hat, gab es eine, von der Presse geleitete, Talkshow. Dort waren zum einen der Kommissionspräsident und jeweils zwei Mitglieder des Parlamentes und des Rates anwesend.
Da das Parlament bereits fertig war, den Gesetzesvorschlag zu verändern, teilten zwei Abgeordnete den Ministern im Rat ihren Vorschlag mit, woraufhin der Rat erneut begann zu diskutieren.
Nach den zwei Sitzungen die die Mitglieder des Rates und des Parlaments jeweils zum Diskutieren hatten, gab es eine Diskussionsrunde zwischen den beiden EU-Organen. Dabei saßen sie sich gegenüber und diskutierten über ihre Veränderungen und darüber, ob es nun ein neues Gesetz innerhalb der EU geben wird oder nicht.
Schlussendlich kam es dazu, dass der Präsident des Rates und der des Parlaments das neue Gesetz unterschrieben haben und sich die Hand gaben. Erneut ertönte die europäische Hymne und die Presse hatte die Chance, mit Hilfe einer Pressekonferenz, Fragen, über beispielsweise mögliche Probleme über die Verhandlungen, zu stellen.
Am Ende des Tages reflektierten die Schülerinnen und Schüler den Ablauf des Planspiels und man kam zu dem Entschluss, dass alle den Tag für informativ gehalten haben, da man einen kleinen Einblick in die Situation bekam, wie nun ein neues Gesetz entsteht und welche Schwierigkeiten der Weg dorthin aufweist, aufgrund vieler verschiedener Meinungen.

Besuch der europäischen Hauptstadt Brüssel
Nachdem erfolgreichen Planspiel am Vortag stand heute die Reise nach Brüssel an. Um möglichst viel Zeit in Brüssel zu haben ging die Fahrt schon um 7 Uhr los.
Endlich in Brüssel angekommen stand zu erst die Besichtigung des Europäischen Parlaments an, zuerst gab ein Vortrag nochmals interessante Informationen über die Funktionsweise des Parlaments, Möglichkeiten zur Informierung zu aktuellen Abstimmungen und den Abgeordneten sowie über Möglichkeiten sich an Jugend Events zu beteiligen wie beispielsweise Planspiele mit Jugendlichen aus ganz Europa.
Danach durften wir alle in den Plenarsaal des Europäischen Parlaments, dort zeigte man uns die Aufteilung der Sitze anhand der unterschiedlichen Fraktionen einmal ganz praktisch. Es war sehr beeindruckend das sonst nur theoretische Wissen in der Realität sehen zu können.
Man erklärte uns wie es möglich ist das alle 24 Amtssprachen gesprochen werden können. Auch erfuhren wir die ein oder andere lustige Information beispielsweise das es Übersetzer im europäischen Parlament gibt die auf Flüche und Beleidigungen spezialisiert sind, damit diese sinngemäß übersetzt werden können.
Als nächstes stand ein Besuch im Parlamentarium an.
Das Parlamentarium ist ein Museum, in welchem man mit Multimedia-Guides die Möglichkeit hat Einblicke dazu zu erhalten wie sich die europäischen Zusammenarbeit entwickelt hat, wie das europäische Parlament arbeitet und was seine Mitglieder tuen um Herausforderungen der Gegenwart zu bewältigen. Eine Besonderheit ist das auch hier wieder alle 24 Amtssprachen vertreten sind.
In der Ausstellung hatte man viele Möglichkeiten selbst zu differenzieren worüber man mehr erfahren möchte. Beispielsweise konnte man über aktuelle Themen, welche im Europa Parlament besprochen werden, abstimmen und im nächsten Moment erfuhr man wie die anderen Besucher und wie die Abgeordneten abgestimmt hatten.
In einem anderem Raum war eine Europa Karte auf dem Boden gemalt und bestimmte Städte gekennzeichnet. Mithilfe von rollenden „Tonnen“ ,in denen sich oben Bildschirme befanden, konnte man auf eine bestimmte Stadt „fahren“ und erfuhr dann Wissenswertes zu dieser Stadt in Verbindung zur europäischen Regierung.
Nachdem alle sich ausgiebig mit der Ausstellung befasst hatten, wartete vor der Tür des Parlamentariums schon unsere Stadtführerin.
Sie zeigte uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Brüssels und hatte auch zu allen sehr interessante Informationen. Zum Beispiel erfuhren wir, dass die vielen Parks dafür sorgten das pro Einwohner Brüssels 28 Quadratmeter Grün kamen, in London hingegen es nur 1 Quadratmeter Grün pro Einwohner ist.
Auch erfuhren wir als wir vor dem Brüsselner Rathaus standen, dass der Architekt des Gebäudes sich damals vom Turm des Gebäudes in denen Tod gestürzt haben soll, da dieser nicht mittig vom Gebäude war. Das Gerücht besagt, dass deshalb der Kilometer 0 von Brüssel im Rathaus liegen soll. Allerdings ist dies nur ein Gerücht.
Schlussendlich blieb noch Zeit eine berühmte belgische Waffel oder Pommes zu probieren und ein Mitbringsel wie die bekannte belgische Schokolade zu besorgen.
Nach einem anstrengenden, aber interessanten Tag ging es nun nach Hause und obwohl es nur ein Tag war hat es sich auf jeden Fall gelohnt an dieser Exkursion teilzunehmen.