Schulchronik

1882 übernahm die Stadt Uerdingen eine der privaten Mädchenschulen. Die Schule umfasste die vier unteren Klassen einer höheren Mädchenschule und war zunächst in zwei Räumen auf dem Hofedes Rathauses untergebracht. Später zog die Schule um in ehemalige Schulräume der Jungenschule und der evangelischen Volksschule an der Burgstraße. Angela Lauterbach war die erste Vorsteherin dieser Schule.

1909 glich der zweite Schulleiter, Dr. August Baum, den Lehrplan an die neue Schulform des Lyzeums anund die Schule wurde in den folgenden Jahren bis zur heutigen Klasse 10 ausgebaut.

1910 wurde Clara Schwarze Schulleiterin und wollte den Ausbau zum anerkannten Lyzeum erreichen. DerBau des dazu notwendigen Neubaus wurde durch den Ausbruch des 1. Weltkriegs 1914 vereitelt.

1915 übernahm Grete Bauch die Leitung der Schule und strebte den Ausbau zum abschlussberechtigten Lyzeum an.

1929 Vor die Wahl gestellt, ob sie als Mittelschule weitergeführt oder zum Lyzeum erweitert werden solle, entschloss man sich für letzteres und setzte den bereits vor dem Krieg gefassten Plan für ein neues Schulgebäude in die Tat um. Zu Ostern 1929 war dieses Ziel erreicht, dasLyzeum als Höhere Lehranstalt iE.“ genehmigt.

Die Grundsteinlegung für den heutigen Altbau fand am 15. September 1929 statt. Die Einweihungerfolgte bereits ein knappes Jahr später. Es war der erste Schritt in Richtung des heutigen Schulgebäudes, was man zum Anlass nahm, dies als „Gründungsjahr“ zu wählen.

Die Schulleitung wechselte in dieser Zeit mehrmals. Dr. Emil Feinendegen, der einige Jahre Direktor der Schule gewesen war, übergab sein Amt gleichzeitig mit der Einweihung des neuen Schulgebäudes am 30. Oktober 1930 an die neue Leiterin, Dr. Eleonore Zillken, die jedoch bereits zwei Jahre später diese Position aufgrund ihrer Hochzeit aufgab. Am 1.10.1932 übernahm DrFeinendegen erneut die Leitung.

1932 Man plante, das Lyzeum zu einem Oberlyzeum auszubauen, welches den Vorteil des Abiturs alsAbschluss hatte, doch dann wurden vorerst das Lyzeum und das Realgymnasium zumindest zumTeil vereinigt und die Mädchen konnten bis 1936 auch das Realgymnasium besuchen.

1938 bekam die Schule sowohl wieder einen neuen Leiter, Dr. AlbertSeibel, als auch einen neuen Namen. Bis 1945 wurde sie seitdem „Gudrunschule, Städt. OberschulefürMädchen, KI. 1-6, hauswirtschaftlicher Zweig“ bezeichnet.

Die Jahre des Zweiten Weltkrieges hatten auch ihre Auswirkungen auf den Unterricht. Unter anderem wurde es jüdischen Schülerinnen, wie überall in Deutschland untersagt, die Schule weiterhin zu besuchen, es wurden Bücher entfernt, Gasmasken verteilt und kriegsbezogene Themen behandelt.

1945 Die Leitung der Schule wechselte ein weiteres Mal. Nach dem Krieg wurde Dr. Hammacher Direktor.Er blieb drei Jahre in diesem Amt.

Der Zweite Weltkrieg hatte auch in Krefeld deutliche Spuren hinterlassen, so wurde beispielsweise das Fabritianum durch Bombenangriffe beschädigt. Der Unterricht des Jungengymnasiums musste während der Sanierung in das Gebäude der Mädchenschule verlegt werden, was auf den dortigen Unterricht sehr erschwerend wirkte.

1946 wurden in ganz Nordrhein-Westfalen die Lyzeen abgeschafft. Nun stand man wieder vor der Wahl.Gymnasium oder Frauenoberschule? Durch eine Umfrage unter den Eltern entschied man sich letztendlich für das Gymnasium. Der offizielle Name lautete nun Progymnasium.

1948 Nach der Ernennung Wilhelm Gotthardts zum Oberstudiendirektor entwickelten sich immer mehrAktivitäten außerhalb des Unterrichts, wie Musikabende, Kunstausstellungen mit Werken aus dem Kunstunterricht oder Theaterabende. Es wurden Schul- und Sportfeste organisiert und Kontakte zu einer englischen Schule geknüpft.

1949 wurde ein Antrag für den bereits seit langem gewünschten Vollausbau zum richtigen Gymnasium gestellt, der jedoch abgelehnt wurde.

1954 Im Sommer 1954 war das neue Gebäude des Fabritianums endlich bezugsfertig. Das nahm man zum Anlass, das Progymnasium gründlich zu renovieren und zu verschönern. Man versuchte erneut eine Genehmigung für den Ausbau der Schule zu bekommen, doch vergebens.

1956 Am 11. April diesen Jahres wurde nach langem hin und her die Genehmigung zumVollausbau eines richtigen Gymnasiums doch noch erteilt. Man begann sofort mit dem Aufbau derneuen Oberstufe.

1959 fanden die ersten Abiturprüfungen statt.

1960 Wilhelm Gotthardt ging in den Ruhestand, die Leitung wurde für die nächsten Monate Liselotte Lemmen übertragen. Im Herbst wurde Sigrid Oechelhaeuser als neue Direktorin eingeführt. Die Anzahl der Schülerinnen war über die Jahre so stark gewachsen, dass man zu dem Schluss kam, ein Neubau wäre nötig.

1966 Der Neubau, unser mittlerweile „alter Neubau“ wurde im Jahre 1966 fertig gestellt. Neben dem neuen Schulgebäude wurden auch der Fahrradkeller sowie zwei Klassenräume im Hausmeisterhaus eingerichtet. Doch die Freude über mehr Platz war von kurzer Dauer, denn bereits kurz darauf herrschte infolge eines starken Anstieges der Schülerzahl erneut Platzmangel.

In diesem Jahr wurde neben dem neusprachlichenZweig des Gymnasiums auch ein pädagogischmusischer Zweig eingerichtet, den erstmals auch Jungen besuchen konnten.

1974 wurden die bis dahin bestehenden Klassenverbände der Oberstufe aufgelöst, um dem bis heute bestehenden Kurssystem Platz zu machen. Es wurden ebenfalls einige neue Fächer in der Oberstufe eingeführt und seit diesem Jahr ist es qualifizierten Schülern der Haupt- oder Realschulen möglich, die Oberstufe unseres Gymnasiums zu besuchen.

1975 wurde endgültig die Koedukation eingeführt, dass heißt, männliche Schüler, die man vorher nur in der Oberstufe zugelassen hatte, durften nun alle Stufen des Gymnasiums besuchen.

Um dem Raummangel endlich Herr zu werden, errichtete man zwei Pavillons mit insgesamt vier Unterrichtsräumen.

1977 Im April 1977 setzte man dem langen Suchen nach einem passenden Namen für die Schule ein Ende. Seitdem trägt sie den Namen „Gymnasium am Stadtpark UerdingenStädtisches Gymnasium für Jungen und Mädchen, Sekundarstufe und II“.

1980 stand das Gymnasium am Stadtpark kurz vor der Schließung. Man hatte befunden, dass zwei Gymnasien zu viel für Uerdingen seien. Man erwog, es mit dem Fabritianum zusammenzulegen. Zudem stand Frau Oechelhaeusers Pensionierung kurz bevor, so dass man überlegte, ob es sich noch lohne überhaupt noch einen neuen Leiter einzustellen. Doch Frau Oechelhaeuser entschloss sich dazu, noch ein Jahr länger an der Schule zu bleiben und rettete sie somit. Das Gymnasium blieb bestehen.

1981 Der Fortbestand der Schule war gesichert, so dass Frau Oechelhaeuser beruhigt in Pension gehenkonnte, die Leitung wurde auf Studiendirektor Bernhard Nolte übertragen.

1982 Am 5.3. 1982 trat Oberstudiendirektorin Maria Hock ihren Dienst am Gymnasium am StadtparkUerdingen an.

1987 Der 13. Juni 1987 war ein schwarzer Tag für die Geschichte unsere Schule. Ein Brandstifter legte Feuer im Verwaltungstrakt der Schule. Menschen wurden keine verletzt und auch sämtliche Unterlagen blieben erhalten, doch musste der Verwaltungstrakt komplett saniert. werden. Danach begann man die Schule durch Renovierungen und Erneuerungen noch heller und einladender zu gestalten.

1999 Zum Ende des Schuljahrs 1998/1999 ging Frau Maria Hock in ihren wohlverdienten Ruhestand undOberstudiendirektor Rolf Nagels trat ihre Nachfolge an.

Frau Hocks letztes Projekt war der Studienraum, der mit jeder Menge Sachbüchern und einigenComputern gefüllt ist und seitdem den Schülern offen steht.

2001 Der Modellversuch zur DoppelqualifikationAbitur/CTA (Chemisch-Technischer Assistent) wurde mit Erlass vom 15.08.2001 vom zuständigen Ministerium des Landes genehmigt. Dieses Projekt ist ein besonderes Angebot für begabte und naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler, das in Kooperation mit dem Berufskolleg Glockenspitz durchgeführt wird.

2002 Von Januar 2002 bis Juli 2008 hat unser Gymnasium am Projekt „Selbstständige Schule in NRW teilgenommen.

Im Mittelpunkt dieser Arbeit stand als vorrangiges Entwicklungsvorhaben die Erstellung eines Methoden- und Medienkonzeptes, das auf der Grundlage einer angemessenen technischen Infrastruktur (Computerausstattung und Vernetzung von Klassen- Kurs- und Fachräumen) ein pädagogisches Unterrichtskonzept zur Integration moderner Medien erfordert. Dieses Konzept wurde unter der Federführung einer „schulischen Steuergruppe“ erarbeitet.

2003 Da die Pavillons nur eine vorübergehende Lösung für den Raummangel darstellten, wurde beschlossen, einen zweiten Neubau zu errichten. Der erste Spatenstich wurde am 19. Juli 2003 von den Schülern vorgenommen.

2004 Am 17. September 2004 wurde der „neue Neubau“ nach relativ wenig Baulärm und Komplikationeneingeweiht und die Pavillons abgebaut. Die Einweihung wurde verbunden mit einer Jubiläumsfeier zum 75-jährigen Bestehen der Schule.

2005 Seit dem Schuljahr 2005/06 bieten wir eine sog. Bläserklasse an. Den Schülern, die daran teilnehmen, stellt die Schule für zwei Jahre ein Instrument zur Verfügung. Im Projekt Bläserklasse erhalten Schülerinnen und Schüler im Verlauf der Sekundarstufe I (5.–9. Schuljahr) Unterricht an Holz- und Blechblasinstrumenten (Querflöte, Klarinette, Saxophon, Trompete, Posaune, Eufonium und Tuba) und spielen pro Jahrgangsstufe gemeinsam im Orchester.

2010 Anfang 2010 hat die Landesregierung von NRW unserer Schule das Gütesiegel Individuelle Förderung“ verliehen. Außerdem nehmen wir am „Kommmit Projekt der Landesregierung teil, um die Quote der Sitzenbleiber zu verringern.

2013 Zum Ende des Schuljahrs 2012/2013 geht  Herr Nagels in den Ruhestand und Oberstudiendirektorin Frau Dr. Anja Rinnen wird neue Schulleiterin des Gymnasiums am Stadtpark.

2016 Im Oktober 2016 wurde unsere Schule als MINT-freundliche Schule ausgezeichnet. Gleichzeitig feierten wir das 15-jährige Jubiläum der CTA-Ausbildung.

2019 Die Auszeichnung als MINT-freundliche Schule wurde verlängert. Wir feiern 90-jähriges Schuljubiläum mit einem großen Schulfest.

2020 Wir bekommen das Siegel „Medienscouts-Schule“ und werden die erste Krefelder „Fairtrade-Schule

2022 Aufnahme in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

2029 100-jähriges Schuljubiläum

Leiterinnen und Leiter unserer Schule

1882 – 1905 Angela Lauterbach

1905 – 1910 Dr. August Baum (im Nebenamt)

1910 – 1915 Clara Schwarze

1915 – 1929 Grete Bauch

1929 – 1930 Dr. Emil Feinendegen (im Nebenamt)

1930 – 1932 Dr. Eleonore Zillken

1932 – 1938 Dr. Emil Feinendegen (im Nebenamt)

1938 – 1944 Dr. August Seibel

1945 – 1948 Dr. Hammacher (im Nebenamt)

1948 – 1960 Wilhelm Gotthardt

1960 Liselotte Lemmen (komm.)

1960 – 1981 Sigrid Oechelhaeuser

1981 – 1982 Bernhard Nolte (komm.)

1982 – 1999 Maria Hock

1999 – 2013 Rolf Nagels

2013 – heute Dr. Anja Rinnen

Vorsitzende des Vereins der Freunde des Gymnasiums am Stadtpark Uerdingen

1966 – 1967 Dr. Hermann Schnell

1967 – 1969 Herbert Naumann

1970 – 1973 Gurt Kaiser

1974 – 1980 Ingrid Schröter

1981 – 1987 Heinz Paul Goebel

1988 – 1990 Bernhard Temming

1991 – 1992 Fritz-Peter Mann

1992 – 1999 Ingrid Kamphausen

1999 – 2007 Berthold Borchert

2007 – 2011 Carsten Günther

2011 – 2014 Udo Neuhausen

2014 – 2016 Manfred Tilosen

seit 2016      Martin Busch