Aufführungen des Literaturkurses am 9./10.6.2023: Unsterbliche Geschichten zum Greifen nah
Die Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses entführten die Zuschauer in eine Welt, in der die einst allmächtigen Götter der Antike ihr Ansehen verloren haben. Um dieses zurückzuerlangen, müssen sie nun mit den Herausforderungen des menschlichen Daseins zurechtkommen.
Mit großer Spielfreude hat der Literaturkurs Q1 am Freitag und Samstag das Stück „Götter wie du und ich“ auf die Bühne gebracht.
Gerne sah man dem munter aufspielenden Ensemble zu wie den Göttern des Olymps:
dem Frauen und Alkohol sehr zugeneigten, aber schwerhörigen und „Rücken“-geplagten Zeus (Moritz Hattstein),
seiner frustrierten Göttergattin Hera (Paula Damm), die gekonnt und leidenschaftlich als Chefin des Olymps agiert,
seiner großen Schar an Kindern: Ares (Lea Bialek), schwertzückender Gott des Krieges und immer zu einem Scharmützel bereit, Apoll (Laetitita Hellfritzsch), selbstverliebter Gott und ständig auf der Suche nach einem neuen amorösen Abenteuer, Pallas Athene (Emma Metzmacher), als Göttin der Weisheit immer einen klugen Kommentar parat, Hepahaistos (Louisa Muty), als schwer arbeitender und damit stark schwitzender Gott der Schmiede ein antikes Mobbing-Opfer, Artemis (Lea Mohr), als schüchterne Göttin der Jagd und Aphrodite (Marlene Lindstädt), die als Göttin der Liebe in ihrer Selbstverliebtheit Apollo in Nichts nachsteht. Nicht zu vergessen Hermes (Aaron Nosakhare), der aufgedrehte Götterbote und Spaßmacher des Olymps.
Dieser doch so menschlichen göttlichen Familie bei ihren sehr irdischen Streitigkeiten und Intrigen zuzusehen, war ein großer Spaß.
Nicht minder unterhaltsam agierten die „menschlichen“ Figuren, die allesamt im Filmmilieu angesiedelt sind. Denn es geht in dem Stück ja im Kern um die Frage, ob die antiken Götter durch das Fernsehen neue Aufmerksamkeit, vielleicht sogar Berühmtheit erlangen.
Dumm nur, dass die mächtige Ricarda Binger (Pauline Drees), als Besitzerin eines mächtigen Fernsehimperiums so gar nichts von den Göttern des Olymps hält. Im Gegenteil, sie ist gebannt von den alten Germanen. Diese Faszination, auch ihr Intrigantentum, spielte Pauline Drees, Rute schwingend, in herrlicher Überdrehtheit. Ihre beiden Assistentinnen Krimhild (Mara Schiffer) und Brunhilde (Julia Kwiatkowska), übrigens alle drei im Dirndl, unterstützen enthusiastisch und fanatisch ihre Chefin.
Fehlt noch Bingers Gegenspielerin Konstance Pakula (Laura Blaumeister), eine junge und engagierte Dokumentarfilmerin, die als Filmemacherin ihr Bildungsideal nicht verraten möchte und sich sehr versiert in beiden Welten, dem Medienmilieu und dem Olymp, bewegt. Und sich zum Glück, so möchte man als Zuschauer festhalten, durchsetzt. Letztendlich wird die Doku über die Götter des Olymps ein Riesenerfolg. Und last but not least Florian (Cyprian Lanzer), dem Erfolg und Karriere wichtiger als seine Freundin Konstance sind und sich als neuer Mitarbeiter der Medienmogulin Ricarda Binge nicht davor zurückschreckt, in Lederhosen Volkslieder zu schmettern, um seiner neuen Chefin zu gefallen. Weitere Mitwirkende: Maya Peukes, Elena Sotirou, Tim Schmied, Henk Rausch, Emma Schüring, Lena Franken und Bele Bauroth.
Die Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses der Q1 unter der Leitung von Frau Breitenbach haben ein originelles Stück auf die Bühne gebracht. Mit großer Spielfreude und facettenreichem Spiel haben sie die Zuschauer begeistert. Den anhaltenden und begeisterten Applaus haben sie sich wirklich verdient!
Thomas Zumbrink