Politisch-historisches Forum

Gedenkgang am 10.11. anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht

2021 feiern wir „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“. Die Geschichte der Juden in Deutschland ist eine sehr wechselvolle, die ihren traurigen Tiefpunkt in der Shoa gefunden hat. Der erste öffentliche Gewaltausbruch der Nationalsozialisten geschah in der Reichspogromnacht im November 1938.

Diesem Gewaltexzess, der sich in Uerdingen am 10. November 1938 ereignete, gedenken wir jährlich mit einer Veranstaltung in der katholischen Kirche St. Peter, einem Gang vorbei an der Gedenktafel für die Uerdinger Synagoge in der Bruchstraße und in der evangelischen Michaelskirche. Vorbereitet wird dieser Gedenkgang jeweils von den evangelischen und katholischen Religionskursen der Jahrgangsstufe EF. Alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und Bürger Uerdingens sind herzlich eingeladen, sich dem Gedenken anzuschließen. Es beginnt am 10.11.21 um 17h in der Kirche St. Peter in der Oberstraße.

Die Schrecken der Vergangenheit nicht zu vergessen und der Opfer zu gedenken bleibt die Pflicht aller Generationen.

B. Hopmann

Schülerinnen und Schüler haben eine Stimme! – Ergebnisse der Juniorwahl 2021

Zum Wahllokal gehen und seine Stimme abgeben – das galt nicht nur für die Bundestagswahl am vergangenen Sonntag. Auch über 300 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Stadtpark der Stufen 9 – 11 votierten vom 20.09. bis 24.09.2021 für eine der vielen Parteien, die im Wahlkreis Neuss II / Krefeld I auf dem Stimmzettel standen. Und zwar bei der Juniorwahl.

Die Wahlhelfer – Schüler der Stufe 11 aus dem Projektkurs „Europa“ unter der Leitung von Frau Hopmann und Herrn Zumbrink unter Mithilfe von Herrn Blessing – legten vorab Wählerverzeichnisse an, führten die Wahl durch und zählten später die Stimmen aus. Alles wie bei einer echten Wahl!

Wie ging nun die Wahl aus? Das sind die Zahlen für die Wahlen am Stadtpark-Gymnasium:

Erststimmen:

Zweitstimmen:

Gewinne der FDP bzw. Grüne sowie Verluste der CDU fielen also an unserer Schule noch deutlicher aus als bei der Bundestagswahl.

Hier finden Sie die Ergebnisse der Juniorwahl bundesweit: https://www.juniorwahl.de/juniorwahl-btw-2021.html

Bundesweit waren über 4.500 Schulen an der Juniorwahl beteiligt. Seit 1999 wird die Juniorwahl als „Best-Practice-Projekt“ zur politischen Bildung zu Landtagswahlen, Bundestagswahlen und Europawahlen durchgeführt. Seither haben sich  schon mehr als 3 Millionen Jugendliche beteiligt, wodurch die Juniorwahl zu den größten Schulprojekten in Deutschland zählt.

Barbara Hopmann, Christian Blessing und Thomas Zumbrink

Zeitzeugenvortrag für die Geschichtskurse der Q2

Schwimmend in die Freiheit

Das ist der Titel des Zeitzeugenvortrages von Hartmut Richter, den die Geschichtsschüler der Q2 am 8.12. hören werden. 

Hartmut Richter verweigerte bereits als Schüler die Zusammenarbeit mit der SED. Er lehnte es ab, seinem Pionierleiter über seine Mitschüler Bericht zu erstatten oder der FDJ beizutreten. Als Dreizehnjähriger beobachtete er den Mauerbau in der Bernauer Straße. Kurz vor dem Abitur versuchte er als 18-Jähriger, im Januar 1966 über die tschechisch-österreichische Grenze in den Westen zu gelangen. Doch der Fluchtversuch scheiterte. Ein erneuter Fluchtversuch Ende August 1966 gelingt: Hartmut Richter schwimmt bei Dreilinden durch den Teltowkanal nach West-Berlin, lange muss er dabei im Wasser ausharren. Die Fluchterfahrung prägt ihn sein ganzes Leben. In West- Berlin angekommen, begann er zunächst Freunde und Verwandte aus der DDR herauszuholen. Auf den Transitstrecken zwischen Westdeutschland und Berlin gelangen 33 Menschen mit seiner Hilfe in den Westen, bis ein Kontrollposten 1975 seine Schwester im Kofferraum seines Autos entdeckte. Das Bezirksgericht Potsdam verurteilte ihn unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu 15 Jahren Gefängnis, von denen er fünf verbüßte, bevor er von der Bundesrepublik freigekauft wurde. In West-Berlin engagierte er sich bei der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte und warf Flugblätter über die Mauer. Heute arbeitet Richter für die „Vereinigung der Opfer des Stalinismus“, hält Vorträge und begleitet Schüler- und Besuchergruppen in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Für seine Arbeit als Fluchthelfer erhielt er 2012 das Bundesverdienstkreuz am Bande. 

B. Hopmann